Lacke

Lacke
Lạ|cke 〈f. 19; bair.; österr.〉 Lache2, Pfütze

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Lạ|cke, die; -, -n:
(österr.) 2Lache.

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Lacke
 
[mlatisch-italienisch lacca, über persisch lāk und arabisch lakk von altindisch lākśā »Lack«], Sammelbezeichnung für Beschichtungsstoffe auf Basis organischer Bindemittel. Lacke können außerdem Lösungsmittel, unlöslicher Farbträger (Pigmente), Füllstoffe u. a. Zusätze enthalten. Die mithilfe von Lacken auf einem Untergrund hergestellten Schichten (Lackierungen) sind bis zu 0,4 mm dick. Sie haben die Aufgabe, die Oberfläche von Holz, Metall, Kunststoff, Papier, Karton u. a. Materialien vor Witterungseinflüssen, Chemikalien oder mechanischen Belastungen zu schützen. Darüber hinaus können sie dekorative Wirkung haben oder zur farblichen Kennzeichnung der lackierten Objekte (z. B. Feuerwehrfahrzeuge, Briefkästen) dienen. Als Bindemittel wird der nichtflüchtige Anteil eines Lackes ohne Pigmente und Füllstoffe bezeichnet. Es besteht aus Filmbildnern (z. B. Kunst- und Naturharze) und gegebenenfalls Weichmachern, Trockenstoffen u. a. Hilfsstoffen (z. B. Hautverhinderungsmittel, Verlaufmittel, Ausschwimmverhütungsmittel). Ein Lack ohne Deckvermögen, der seine Farbe nur der Eigenschaft des Bindemittels verdankt, heißt Klarlack; ein pigmentierter Lack wird als Lackfarbe bezeichnet. Wichtige Lackpigmente sind Titandioxid (weiß), Ruß (schwarz), Eisenoxide (rot, gelb, braun) und Aluminiumflitter für Metalliclacke. Lösungsmittel sind flüchtige Lackkomponenten, die das Bindemittel auflösen und in eine verarbeitbare Konsistenz überführen. Je nach Art des Bindemittels und der Anwendung werden unterschiedliche Mischungen aus Leichtsiedern (z. B. Äthylacetat), Mittelsiedern (z. B. Butanol, Butylacetat, Testbenzin) und Hochsiedern (z. B. Glykoläther) angewendet. Aus Gründen des Umweltschutzes werden seit einiger Zeit möglichst niedrige Gehalte an organischen Lösungsmitteln in den Lacken angestrebt. Das kann erreicht werden durch Erhöhung des Feststoffanteils im Lack (High-solid-Lack), lösungsmittelfreie Lacke (Pulverlacke), durch die Verwendung von Wasser als Lösungsmittel (z. B. bei der Elektrotauchlackierung zur Grundierung von Autokarosserien) oder von reaktiven Lösungsmitteln (Reaktivverdünnern), die mit dem Bindemittel eine chemische Reaktion eingehen und damit Bestandteil der Beschichtung werden.
 
Die Kennzeichnung von Lacken kann nach dem Filmbildner erfolgen, z. B. Alkydharzlacke, Nitrolacke; sie wird aber auch nach dem Lösungsmittel (z. B. Spirituslacke, Wasserlacke), nach der Reihenfolge im Anstrichaufbau (z. B. Decklacke), nach Art der Trocknung (z. B. Einbrennlacke), nach Art der Anwendung (z. B. Tauchlacke) oder nach dem Lackierobjekt (z. B. Autolacke, Bootslacke) vorgenommen.
 
Die Filmbildung (Trocknung) kann durch Verdampfen des Lösungsmittel (z. B. bei Nitrolacken), durch Verdampfen von Wasser aus Dispersionen polymerer Stoffe oder durch Abkühlung geschmolzener Stoffe (z. B. bei Pulverlacken) auf physikalischer Weise erfolgen. Bei der chemischen Trocknung bilden sich vernetzte Molekülstrukturen, die in Lösungsmitteln zwar noch quellbar, aber nicht mehr löslich sind. Zu den oxidativ trocknenden Lacken gehören die klassischen Öllacke und mit trocknenden Ölen modifizierte Alkydharzlacke. Die Vernetzung kommt durch die Einwirkung von Luftsauerstoff auf die Doppelbindungen der ungesättigten Fettsäuren und die dadurch ausgelösten Polymerisationsreaktionen zustande. Der Vorgang wird durch Trockenstoffe beschleunigt. Durch Polykondensation härten z. B. Mischungen von Alkydharzen und Melaminharzen, die als Einbrennbindemittel für die industrielle Metalllackierung (z. B. Autokarosserien) große Bedeutung haben. Bei UV-härtenden Lacken werden zwischen Bindemittelvorstufen (Prepolymeren) und einem Reaktivverdünner durch UV-Strahlung Polymerisationsreaktionen ausgelöst, die in Bruchteilen von Sekunden zur Filmbildung führen.
 
 
Pigmente u. Farbstoffe für die Lackindustrie. Eigenschaften u. prakt. Anwendungen, bearb. v. G. Benzing u. a. (21992);
 
L., Anstrichstoffe u. ähnl. Beschichtungsstoffe, hg. vom Dt. Inst. für Normung, 4 Bde. (1-71996);
 
Lackharze. Chemie, Eigenschaften u. Anwendungen, hg. v. D. Stoye u. W. Freitag (1996).

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Lạ|cke, die; -, -n (österr. mundartl.): 2Lache: die Betonstraße ist hässlich - der unbearbeitete Karrenweg mit -n, Schlaglöchern und Steinmugeln ist aber schön (profil 23, 1984, 4).

Universal-Lexikon. 2012.

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